Ehrenzeichenverleihung beim Zwettler Neujahrsempfang

Veröffentlichungsdatum16.01.2018Lesedauer7 Minuten
Ehrenzeichenverleihung beim Zwettler Neujahrsempfang

Vbgm. DI Johannes Prinz, LAbg. StR Franz Mold, Bgm. Herbert Prinz, Abt Johannes Maria Szipulsky, BH WHR Dr. Michael Widermann (hinten v. l.), mit den Ehrenzeichenträgern ABI Franz Müllner, Ing. Georg Feßl, Dr. Erika Hronicek, Ing. Ignaz Hofbauer, Franz Bruckner und Johann Meidl (sitzend v. l.)

Franz Bruckner, Johann Meidl, Dr. Erika Hronicek, ABI Franz Müllner, Ing. Georg Feßl und Ing. Ignaz Hofbauer wurden im Rahmen des Neujahrsempfanges von Bürgermeister Herbert Prinz Ehrenzeichen der Gemeinde verliehen.

In einem vollbesetzten Stadtsaal konnte Vbgm. DI Johannes Prinz die Gäste zu „einer bereits liebgewordenen Tradition“ begrüßen. „Der Neujahrsempfang ist ein nicht mehr wegzudenkender Bestandteil im Jahresreigen“, betonte der Vizebürgermeister. „Er gibt einen Ausblick auf das Jahr 2018 und sechs verdiente Persönlichkeiten möchten wir vor den Vorhang bitten.“ So skizzierte der Vizebürgermeister die Veranstaltung, ehe er die zahlreichen Ehrengäste begrüßte, allen voran LR DI Ludwig Schleritzko, der die Festansprache hielt.
Vertreter aus Politik und Wirtschaft wie LAbg. Franz Mold, Abt Johannes Maria Szypulski, BH WHR Dr. Michael Widermann, zahlreiche Ehrenring- und Ehrenzeichenträger, Vertreter von Schulen, des Österreichischen Bundesheeres, von Blaulichtorganisationen, die Bürgermeister der Partnerstädte Zistersdorf und Jindrichuv Hradec und die leitenden Mitarbeiter der Gemeinde fanden sich ein, um die Multimediapräsentation „Zwettl mit Perspektive(n) – Jahresrückblick 2017“ mitzuerleben.
Ein Lehrerensemble der Regionalmusikschule, bestehend aus Alexander Kastner, Gerhard Pabisch, Mag. Edwin Kainz und Vaclav Curda, umrahmte die Veranstaltung musikalisch. 

Bürgermeister Herbert Prinz präsentierte Vorhaben für 2018  
Bürgermeister Herbert Prinz begrüßte die Gäste und freute sich „auf einen unterhaltsamen Abend mit beeindruckenden Persönlichkeiten, die besondere Auszeichnungen erhalten.“ „Wir haben 2018 viel vor. Neben der Umfahrung Großglobnitz, soll ein Verkehrskonzept für die Stadt vorbereitet werden. Eine neue Kampbrücke muss gebaut werden. Der Hundertwasserbrunnen soll einer Generalsanierung unterzogen werden und ein großes Braustadtfest wird vorbereitet.“, gibt der Bürgermeister einen Ausblick auf das neue Jahr. Es wird in den nächsten Jahren viel Geld in die Bereiche Bildung und Gesundheit investiert. So darf sich Zwettl über eine neue Gesundheits- und Krankenpflegeschule freuen und in den Umbau der Landwirtschaftlichen Fachschule Edelhof werden 15 Mio. Euro investiert. Das größte Bauvorhaben für die Gemeinde stellt derzeit der Umbau des Stadtamtes dar. All das sind schöne Projekte, aber natürlich auch große Herausforderungen in den kommenden Jahren.

Festrede von Landesrat DI Ludwig Schleritzko
Landesrat DI Ludwig Schleritzko übermittelte Grüße von Landeshauptfrau Mag. Johanna Mikl-Leitner und überbrachte Wünsche an die Ehrenzeichenträger: „In NÖ gibt es ein Miteinander aller Menschen über die Parteigrenzen hinweg. Die breite Zustimmung liegt in breiter Mitbestimmung. Fast alle der 1.245 Beschlüsse im NÖ Landtag wurden einstimmig gefasst. Deshalb ist unser Motto ‚Mehr erreichen durch ein gemeinsames Miteinander‘. Es wurde schon vieles erreicht, aber wir haben noch viel vor und durch enge Zusammenarbeit ist vieles möglich.“, zeigte sich der Landesrat überzeugt.
Bürgermeister Herbert Prinz dankte LR DI Schleritzko für seine Worte und hob hervor wie wichtig Ehrenamtlichkeit ist: „Diese sechs Personen, die wir heute vor den Vorhang holen, sind stellvertretend für viele unserer Bürger. Sie sind Vorbilder in unserer Gemeinde.“

Franz Bruckner und Johann Meidl - Ehrenzeichen für Sport
Dem Stocksport haben sich Franz Bruckner und Johann Meidl aus Gerotten verschrieben. Beide sind Mitglieder beim ESV und waren 1991 maßgeblich an der Errichtung der Kunsteisbahn bzw. des Vereinsgebäudes beteiligt. Auch bei der Wiederherstellung der Anlage nach dem verheerenden Hochwasser im Jahr 2002 halfen Franz Bruckner und Johann Meidl tatkräftig mit. Die Liste der sportlichen Erfolge der beiden ist lang. So können die beiden Herren die Teilnahme bei mehr als 500 Turnieren und Meisterschaften im Winter auf Eis, im Sommer aus Asphalt, verzeichnen. Johann Meidl kann sich sogar Landesmeister nennen. Er siegte in der Landesmeisterschaft Ziel Einzel Senioren im Jahr 208 in Amstetten. Als Wertschätzung für die hervorragende Arbeit von Franz Bruckner und Johann Meidl dankte StR Andrea Wiesmüller (in Vertretung für StR Josef Zlabinger) und überreichte Ehrenzeichen für Sport.

Dr. Erika Hronicek – Ehrenzeichen für Soziales
StR Prim. Prof. Univ.-Doz. Dr. Manfred Weissinger skizzierte das Leben der engagierten Ärztin Dr. Erika Hronicek, die ihr Medizinstudium bereits nach elf Semestern abschloss und eine Ausbildung zur Kinderärztin absolvierte. Sie war als Primaria im Krankenhaus Zwettl tätig, führte eine Kassenpraxis, leitete neun Ambulatorien, steht dem Verein für ganzheitliche Förderung als Obfrau vor und unterstützt behinderte und benachteiligte Kinder. Sie besuchte Kurse, beschäftigte sich mit Tropenmedizin und reiste im Jahr 2006 erstmals nach Ghana. Ihre zweite Heimat wurde aber Ruanda, das sie schon 29 Mal in sozialer Mission besuchte. Zudem hat sie bereits vier schwerstkranke Kinder nach Österreich zur Behandlung gebracht, die hier erfolgreich operiert wurden. „Du wolltest immer die Ärmsten und Kranken unterstützen und hast dafür viel auf dich genommen“, so StR Prim. Prof. Univ.-Doz. Dr. Manfred Weissinger, während der Überreichung des Ehrenzeichens für Soziales.

ABI Franz Müllner – Ehrenzeichen für Soziales
LAbg. StR Franz Mold bezeichnete die Feuerwehren als „wichtige gesellschaftliche Sache und als unverzichtbaren Bestandteil in unseren Gemeinden“. „47 % aller Niederösterreicher engagieren sich ehrenamtlich und nun ist es an der Zeit, Danke zu sagen“, so Mold in seiner Laudatio. ABI Franz Müllner trat schon im Alter von 16 Jahren der Feuerwehr bei. Er absolvierte zahlreiche Lehrgänge und kann sich über das Funkleistungsabzeichen in Gold freuen. Dabei war er bester Absolvent in NÖ. Der Kommandant der FF Jahrings kann auf eine steile Karriere im Feuerwehrwesen zurück blicken und hat auch die örtliche Feuerwehrjugend im Jahr 2007 ins Leben gerufen. Zu den größten Vorhaben der FF Jahrings zählt derzeit die Renovierung und der Zubau zum Feuerwehrhaus. LAbg. StR Franz Mold dankte ABI Franz Müllner mit der Überreichung des Ehrenzeichens für Soziales.

Ing. Georg Feßl – Ehrenzeichen für Wirtschaft
Baumeister Ing. Georg Feßl legte nach vierjähriger Berufspraxis die Baumeisterprüfung ab. Der Firmensitz befand sich damals in der Florianigasse. 1976 wurde der Firma, die damals 60 Mitarbeiter beschäftigte, eine Zimmerei eingegliedert und 1977 übersiedelte der Betrieb nach Rudmanns. Zu diesem Zeitpunkt waren schon ca. 100 Mitarbeiter beschäftigt. Da die beiden Söhne andere Berufswege einschlugen, wurde das Unternehmen schließlich an die Fa. Swietelsky verkauft. Während des Wirkens von Baumeister Ing. Georg Feßl wurden viele öffentliche und private Bauten in Zwettl realisiert. „Die Fa. Feßl hat die Hälfte von Zwettl gebaut. Für seine Verdienste um die Zwettler Wirtschaft wird Baumeister Ing. Georg Feßl heute mit dem Ehrenzeichen ausgezeichnet.“, so Vbgm. DI Johannes Prinz in seiner Laudatio.

Ing. Ignaz Hofbauer – Ehrenzeichen für Kultur
„Das ist heute der richtige Rahmen um Danke zu sagen. Ing. Ignaz Hofbauer ist ein Zwettler ‚Original‘, dem Geschichte und Heimatkunde besonders wichtig sind“, so StR Andrea Wiemüller über Ing. Ignaz Hofbauer, der wie er in seinem Lebenslauf zitiert „während eines fürchterlichen Gewitters in Ratschenhof das Licht der Welt erblickte“ und im letzten Schuljahr (Besuch der HTL) ein „junges zartes Mädchen aus dem Oberhof“ kennen und lieben lernte. Mit seiner Ludmilla ist er bis heute glücklich verheiratet. Viele Jahre leitete er eine Zweigstelle der Fa. Leyrer+Graf in Zwettl bis er 2015 in Pension ging. „Ing. Ignaz Hofbauer hat immer am gesellschaftlichen Leben mitgewirkt. Erst kürzlich hat er eine Ausstellung über ‚100 Jahre Großbrand im Oberhof‘ gestaltet. Er hat sich dieses Ehrenzeichen mehr als redlich verdient. Und abschließend möchte ich den Hl. Ignatius von Loyola zitieren ‚Man soll nie etwas Gutes, sei es noch so klein, aufschieben in der Hoffnung, in der Zukunft Größeres tun zu können‘.“

Launige Dankesworte
Ing. Ignaz Hofbauer dankte im Namen der Geehrten: „Liebe Zwettler, Koppenzeiler und Oberhofer und natürlich alle übrigen Bewohner der Großgemeinde! Im Namen der vorhin geehrten Personen bedanke ich mich bei der Stadtgemeinde für die hohe Auszeichnung. Ich denke, heuer wurde eine gute, – wenn nicht die beste Auswahl – getroffen. Und wie soll man sich nach einer Preisverleihung schon fühlen? Natürlich ausgezeichnet. Wir bedanken uns bei denen, die uns mit einer so warmherzigen Laudatio bedacht haben und bei denen schließlich, die uns die Ehre erweisen, heute hier anwesend zu sein. Für mich persönlich ist das ja bereits die 30. Auszeichnung – aber die schönste und wertvollste – nenne ich doch schon 29 Medaillen vom Rudmannser Radwandertag mein Eigen!“

Grußworte des Bezirkshauptmannes
„Diese launigen Dankesworte kann ich nur schwer toppen“, meinte dazu BH WHR Dr. Michael Widermann, der in seiner Rede auf die vorgestellten Projekte einging: „Von der kleinsten Brücke bis zur Umfahrung wurde in Zwettl alles umgesetzt. Es wurde auch ein sichtbares Zeichen der Wertschätzung für diese sechs Personen gesetzt. Ob es 35 Jahre beim Eissportverein sind, oder als Unterstützer der Ärmsten der Armen, ob als Gründer der Feuerwehrjugend oder wie Ing. Georg Feßl als Kiwanis-Gründungsmitglied, der neben Geschäftssinn auch eine soziale Ader aufweist. Mit Ing. Ignaz Hofbauer wurde ein ‚Kulturdenkmal‘ ausgezeichnet. Freiwilligkeit ist ein zartes Pflänzchen, das viel Dünger braucht, um sich weiter zu entwickeln.“

Bürgermeister Herbert Prinz dankte Ing. Ignaz Hofbauer für seine herzerfrischenden und tiefsinnigen Dankesworte und Bezirkshauptmann WHR Dr. Michael Widermann „der es immer versteht, die richtigen Worte zu finden“. Weiters dankte er allen Mitarbeitern, wünschte alles Gute für 2018 und lud zum nächsten Neujahrsempfang am 11. Jänner 2019 ein.

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