Objekt des Monats Juli 2017

Veröffentlichungsdatum03.07.2017Lesedauer1 Minute
Konzession für das Bäckergewerbe

Vor 150 Jahren: Franz Schwarz erhält die Konzession für das Bäckergewerbe auf dem Haus Hamerlingstraße 11

Am 2. Juli 1867 erteilte der k.k. Statthaltereisekretär Franz Freiherr von Menßhengen als Bezirksvorsteher von Zwettl dem am 1. Jänner 1839 geborenen Franz Schwarz die Berechtigung, das Bäckergewerbe im Haus Nr. 123 in Zwettl auszuüben. Es handelte sich dabei um das heutige Haus Hamerlingstraße 11, in dem sich nunmehr der Betrieb des Bäckers, Zuckerbäckers und Kaffeesieders Wolfgang Fröschl befindet.
Dieses alte Bürgerhaus Hamerlingstraße 11 ist von 1650 bis heute ununterbrochen Sitz eines Bächergewerbes. 1658 beherbergte es für kurze Zeit auch eine Lebzelterei, die Mathias Carl betrieb. Da Zucker bis ins 18. Jahrhundert ausschließlich aus Zuckerrohr gewonnen wurde, das vor allem im fernen Lateinamerika gedieh, in Europa daher sehr teuer und kostbar war, süßte man hier bei uns bis ins frühe 19. Jahrhundert vorwiegend mit Honig. Der Lebzelter kann daher ohne Zweifel als Vorläufer des Zuckerbäckers angesehen werden.
Der oben genannte Franz Schwarz war Sohn des bürgerlichen Bäckermeisters Joseph Schwarz und der Josepha, geb. Zeitlinger, Tochter des Webermeisters Joseph Zeitlinger und seiner Gattin Josepha, einer geborenen Einfalt, die seit 1835 das Bäckergewerbe im Haus in der Hamerlingstraße (damals Hafnergasse) betrieben. Am 21. Mai 1867, also nur wenige Tage vor Erhalt seiner Gewerbeberechtigung, hatte der 28 jährige Franz Schwarz die 21 jährige Amalia Weghuber geheiratet, die Tochter des Müllermeisters Josef Weghuber aus der Syrnau und dessen Gattin Anna, einer geborenen Kaufmann. Das Haus blieb bis 1899 im Besitz der Nachkommen von Franz und Amalia Schwarz. In diesem Jahr erwarben es der aus Gföhl stammende Bäckermeister Karl Rumpl und seine Braut Berta Kollmann aus Unterrohrendorf. Die Nachkommen aus dieser Verbindung betreiben noch heute erfolgreich das Bäcker- und Konditorgewerbe samt einer Kaffeesiederei auf dem Haus Hamerlingstraße 11.